Magazin Stiftung Mammazentrum

6 7 V iele Brustkrebspatient:innen, die eine Chemotherapie durchlaufen, haben nicht nur starke körperliche Beschwerden. Gerade der Verlust der Haare ist eine besonders gefürchtete und belastende Nebenwirkung. Durch diese sogenannte Alopezie wird die Krebserkran­ kung nach außen sichtbar. Dieses stigmatisiert und beeinträchtigt die Lebensqualität noch mehr. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkas­ sen die Kosten für diese so wichtige, würdevolle Behandlung nicht. Genau hier hilft die Stiftung Mammazentrum den Betroffenen durch den Einsatz von Kühlkappengeräten und die Ermög­ lichung einer Kühlbehandlung. Während der Chemotherapie-Gabe tragen die Patient:innen eine Silikonkappe, durch die Kühl­ mittel zirkuliert und die Kopfhaut stark herunter­ kühlt. Dieses verlangsamt den Stoffwechsel im Bereich der Haarwurzeln, wodurch diese nicht so intensiv vom Chemotherapeutikum belastet werden. Dadurch kann der Haarverlust zumeist erheblich reduziert werden. SCALP COOLING Start des Angebots: 2016 960 nutzende Patient:innen mit rund 5.400 Anwendungen H äufige Nebenwirkungen der Chemo­ therapie bei Gabe taxanhaltiger Medika­ mente sind induzierte Polyneuropathie (CIPN) und Hand-/Fußsyndrom (HFS) – schmerz­ hafte Nervenschädigungen in den Extremitäten, die befristet oder dauerhaft zu Missempfindungen, Gleichgewichtsstörungen und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Die Stiftung Mammazentrum unterstützt hier mit einem innovativen Thermoheilverfahren zur gradgenauen, computergesteuerten Kühlung der Hände und Füße während der Chemotherapie. Auch dieses so wichtige Angebot wird nicht von den Krankenkassen übernommen. Hand- und Fuss- kühlung Start des Angebots: 2018 960 nutzende Patient:innen mit rund 6.500 Anwendungen. Die Kühlkappe habe ich als seelische Unterstützung in einer schweren Zeit empfunden. Man bleibt optisch die „Alte“ und wird nicht von jedem angesprochen. Katja P. (Patientin) Großartig – Ich habe mein Haar behalten und keine Polyneuropathie bekommen. Katja P. (Patientin) Eine wunderbar unkom­ plizierte Methode, die da­ für sorgt, Missempfindun­ gen und Langzeitschäden einer Chemotherapie zu vermeiden, und dass man später wieder gut in den Alltag zurückkehren kann. Kühlungsangebote bei Chemotherapie So funktioniert die Hand- und Fußkühlung Die Stiftung Mamma­ zentrum hilft unseren Patient:innen unmittelbar, direkt und ohne Hürden. Uns Ärzt:innen und Schwes­ tern hilft sie, besser und individualisierter zu behan­ deln. Die Dankbarkeit ist groß auf beiden Seiten! Das Scalpcooling ist ein ext­ rem wichtiges Angebot, denn Betroffene haben häufig die Sorge, die sonst sichtbaren Spuren der Behandlung „jedem“ erklären zu müssen und dass ihnen dieses als Schwäche ausgelegt wird. Prof. Dr. Felix Hilpert So funktioniert die Kopfhautkühlung Scalp Cooling – Reduzierter Haarausfall unter Chemotherapie Hand- und FuSSkühlung – Schutz gegen Nervenschädigungen an Händen und FüSSen unter Chemotherapie